Kritik an Wirtschaftsförderung: "Dreist"

Die Wirtschaftsförderung Leverkusen steht gerade massiv in der Kritik. Sie versucht aktuell Unternehmen in unsere Stadt zu locken – mit dem Hinweis auf die Gewerbesteuer.

Nach der drastischen Senkung ist diese Steuer in unserer Stadt deutlich geringer als in den Ruhrgebietsstädten.

"Dreist und Kannibalismus" – so bewertet die Business Metropole Ruhr die Abwerbeversuche. Es drohe in Sachen Gewerbesteuer ein Unterbietungswettbewerb der Kommunen, der kaum Gewinner haben werde.

Besonders ärgert die Business Metropole Ruhr ein ganz bestimmter Hinweis der Leverkusener Wirtschaftsförderer: Um von der niedrigen Gewerbesteuer zu profitieren, reiche es doch den Unternehmenssitz nach Leverkusen zu verlegen. Die Konsequenz daraus wäre: Die Steuereinnahmen fließen nach Leverkusen. Die Produktion mit Abgasen und Lärm würde im Ruhrgebiet bleiben.

Der Chef der Wirtschaftsförderung Markus Märtens ist als Kämmerer gleichzeitig auch Finanz-Chef der Stadt Leverkusen. Als solcher hat er es corona-bedingt mit einem Rückgang der Gewerbesteuer zu tun. Im Jahr 2020 hatte die Stadt mit 135 Millionen Euro aus dieser Steuer gerechnet, tatsächlich dürften es am Ende aber 35 Millionen weniger sein. Auch für das laufende Jahr hat die Stadt die erwarteten Gewerbesteuer-Einnahmen um 25 Millionen Euro auf 145 Millionen nach unten korrigiert. 

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