Ausbau A1/A3: Tunnellösung ist vom Tisch

Jahrelang hat Leverkusen dafür gekämpft, die Autobahnen um unsere Stadt unter die Erde zu bringen. Das Bundesverkehrsministerium hat den Tunnelplänen jetzt eine Absage erteilt. Demnach sollen sowohl die A1-Stelzenautobahn als auch die A3 im Kreuz Leverkusen so ausgebaut werden, wie sie gerade sind. 

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Laut Bundesverkehrsministerium ist das die schnellste Ausbauvariante. Außerdem gebe es so beim Bau die geringste Belastung für Pendler. Bei der Entscheidung habe der Bund auch Aspekte der Umweltverträglichkeit und Luftqualität berücksichtigt. Vor allem wegen der Feinstaub- und Lärmbelastung kämpft Leverkusen für Tunnellösungen. 

Der Bund startet jetzt die Bauplanungen für eine neue, größere Stelzenautobahn.

Entsetzen über Entscheidung

Oberbürgermeister Richrath spricht bei der Entscheidung des Bundes von Kalkül. “Der Bund schafft Fakten ohne uns in Leverkusen vorher darüber zu informieren”, so Oberbürgermeister Richrath. Er ist sauer, dass auch er aus einer Pressemitteilung von den Ausbau-Plänen erfahren hat. Das Verkehrsministerium versuche so bewusst zu verhindern, noch einmal in den Dialog zu treten und über andere Ausbaupläne nachzudenken. 

Die Entscheidung des Bundes ist laut Oberbürgermeister ein Schlag gegen Leverkusen und gegen die Landesregierung. Auch das NRW-Verkehrsministerum hatte zuletzt die Tunnellösung für die A1-Stelzenautobahn unterstützt. 

Richrath hat angekündigt, sich weiter für andere Ausbauvarianten für die Leverkusener Autobahnen stark zu machen. Ziel müsse bleiben, dass wir in der Stadt in Zukunft weniger stark mit Lärm und Abgas belastet werden.

Auch die Bürgerinitiative "Tunnel statt Stelze" zeigt sich entsetzt über die Entscheidung des Bundes. Es ist jetzt wichtig, dass alle in der Stadt weiter zusammen an einem Strang ziehen und ein Konzept machen, wie eine A1-Megastelze verhindert werden kann, so ein Sprecher.

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