Chempark pumpt Milliarden Liter Wasser ab
Veröffentlicht: Donnerstag, 13.08.2020 15:21
Der Bund für Umwelt und Naturschutz kritisiert den Chempark-Betreiber Currenta. Denn er pumpt jedes Jahr Milliarden Liter Wasser aus dem Rhein bei uns. Ein Sprecher des BUND sagte uns, gerade bei der extremen Hitze und in Zeiten des Klimawandels sollte Wasser eingespart werden. Er befürchtet große Auswirkungen für die Umwelt, gerade in Zeiten des Klimawandels und jetzt bei der extremen Hitze.

Die Bezirksregierung Köln sieht am Chempark Leverkusen aktuell keine angespannte Situation rund um das Grundwasser, heißt es auf Radio Leverkusen-Nachfrage von einer Sprecherin:
"Eine Untersagung der Grundwasserförderung wäre unverhältnismäßig, da die Förderung aus dem Wasserwerk Hitdorf und im Chempark der Trinkwasserversorgung des Chemparks dient und unter anderem auch zur hydraulischen Sicherung von Altlasten auf dem Werksgelände erfolgt. Die Förderung liegt damit auch im öffentlichen Interesse. Da von der Förderung keine Gefahren ausgehen, ist nach Abwägung aller Gesichtspunkte ein ordnungsbehördliches Einschreiten derzeit nicht notwendig. Die aktuellen Grundwasserverhältnisse in der Rheinschiene liefern sowohl im Bereich des Chemparks Leverkusen als auch im Bereich des Wasserwerkes Hitdorf keine Hinweise für eine angespannte Situation bezüglich des Angebots an Grundwasser. Vor diesem Hintergrund besteht unter Ausübung des wasserwirtschaftlichen Ermessens keine Notwendigkeit für ein ordnungsbehördliches Einschreiten zur Reduktion der Grundwasserverbräuche."
Currenta hat die Wassermengen nach eigener Aussage um ein Fünftel reduziert. In den 70er- und 80er Jahren waren es beispielsweise 100 Milliarden Liter Wasser pro Jahr. Jetzt seien es 82 Milliarden Liter Wasser pro Jahr. Der Chempark braucht es zum Beispiel als Betriebswasser und als Kühlwasser in der Produktion. Es werde ressourcenschonend gearbeitet, heißt es vom Unternehmen. Das Wasser werde teilweise mehrfach genutzt, sagte uns ein Currenta-Sprecher. Es sei ein Kreislauf: Das Wasser durchlaufe eine Kläranlage und fließe dann zurück in den Rhein.