Betrug mit Corona-Attesten: Anklage gegen Leverkusener Arzt
Veröffentlicht: Dienstag, 28.11.2023 20:16
Nach dem Skandal um möglicherweise über 2.500 falscher Corona-Atteste hat die Kölner Staatsanwaltschaft in dem Fall jetzt Anklage erhoben. Die richtet sich gegen einen Arzt aus Opladen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem gewerbsmäßigen Betrug vor.

Kölner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen mehr als 2.500 falscher Atteste
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Arzt aus Opladen erhoben, der im Zusammenhang mit möglicherweise über 2.500 falschen Corona-Attesten steht. Die Anklageschrift, die rund 400 Seiten umfasst, listet 999 Fälle auf, darunter schweren Betrug, das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und gewerbsmäßigen Betrug. Der Arzt soll Geld dafür erhalten haben, dass er Patienten falsche Atteste ausstellte, die sie angeblich von der Corona-Impfung befreiten oder von der Masken- und Testpflicht entbanden.
Richter prüfen Anklage und Akten – Prozesseröffnung steht noch aus
Die Strafkammer des Landgerichts Köln prüft nun die Anklage und sämtliche Akten in Bezug auf den Corona-Attest-Skandal. Es wird ermittelt, ob und wann der Prozess gegen den beschuldigten Arzt eröffnet wird. Die Vorwürfe wiegen schwer, und die Entscheidung der Richter wird entscheidend für den weiteren Verlauf des Falls sein.
Beschuldigter Arzt nach Haft und Auflagen auf freiem Fuß
Nach seiner Festnahme im Februar 2022 befand sich der beschuldigte Arzt vorübergehend in Haft. Nach einigen Monaten wurde er unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Der Skandal, der unter dem Stichwort "Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse" bekannt wurde, prägte auch die polizeiliche Kriminalitätsstatistik des Jahres 2022. Die Straftat war laut der Statistik die häufigste in Leverkusen. Der Beginn des Prozesses gegen den Arzt aus Opladen steht derzeit noch nicht fest.
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