Leverkusener Verein stellt Jugendtrainer nach rechten Anspielungen wieder ein

Ein Jugendtrainer vom SSV Alkenrath hatte Mitte April auf Mallorca mit einem Trikot mit einer Hitler-Anspielung für große Diskussionen gesorgt. Der Mann wurde vom Verein entlassen und jetzt aber wieder eingestellt. 

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Der Fall hatte im Frühjahr für Schlagzeilen gesorgt: ein Jugendtrainer des SSV Alkenrath wurde auf Mallorca in einem Trikot mit der Aufschrift "Führer" und der Nummer 44, die an SS-Runen erinnert fotografiert. Nachdem der Verein den Mann rausgeworfen hatte, ist er jetzt wieder als Trainer dort aktiv. Das hat der Verein auf RL-Nachfrage bestätigt.

Elternbrief hatte Wiedereinstellung gefordert

Die Initiative ging wohl von den Eltern der Jugendlichen aus, die der Mann trainiert. Sie haben einen Brief verfasst, in dem sie fordern, dass der Trainer wieder eingestellt wird. Sie finden, dass er, Zitat: einen „großen Fehler“ gemacht habe, der nicht zu entschuldigen sei, aber auch, dass die Entlassung dem Trainer nicht gerecht wird. Sein Verhalten auf dem Video würde nicht seiner sonstigen Art entsprechen.

Verein will weiter für Vielfalt einstehen

Wie der Vorstand berichtet, hätten der Brief sowie eine glaubhafte Entschuldigung des Mannes den Ausschlag dafür gegeben, ihn wieder eine Mannschaft trainieren zu lassen – aber nicht alleine, sondern immer mit einer anderen Person zusammen. Der Verein will auf unsere Nachfrage hin auch weiterhin für Vielfalt stehen. Mit dem Verweis auf die Vielfalt hatte der Verein Mitte April die Zusammenarbeit mit dem Trainer beendet.

Hintergründe zu den Aufnahmen

Kurz zuvor waren Fotos des Mannes publik geworden. Er hatte auf Mallorca öffentlich und vor der lokalen Presse mit einem Trikot der der deutschen Nationalmannschaft posiert – mit dem Aufdruck „Führer“ und der Nummer 44. Diese Nummer wurde zwischenzeitlich vom DFB aus dem Verkauf genommen, weil sie zu sehr an das SS-Symbol erinnerte. Mittlerweile wurde die Schriftart der 4 geändert, auf Mallorca kann man Trikots mit der "alten" 44 und "Führer"-Aufdruck Augenzeugen zufolge aber weiterhin kaufen.

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